Rückblick Januar 2024  in Empuriabrava!


Nun, lasst uns beginnen mit dem Wetter, diesem unberechenbaren Akteur auf der Bühne des Lebens.

Der Januar präsentierte sich als eine Achterbahn der Temperaturen und Launen. An einem Tag glaubte man, in einer verlorenen Frühlingswoche aufgewacht zu sein, nur um am nächsten Tag festzustellen, dass der Winter doch noch nicht in Rente gegangen ist. Der Tramuntana-Wind, unser ständiger Begleiter, spielte seine üblichen Streiche – Mützen stehlen, Regenschirme ruinieren und allgemein für ein Durcheinander sorgen, das selbst den hartgesottensten Einheimischen zum Stirnrunzeln brachte.

Die Kälte ist auch so eine Sache. Sie kriecht in die Knochen, besonders für uns Ältere. Man spürt sie in den Gelenken. Morgens beim Aufstehen denke ich manchmal: "War das jetzt das Knacken meiner Knie oder das Geräusch des Holzfußbodens?"

Aber trotz allem – oder vielleicht gerade deswegen – hat das Wetter auch seinen Charme. Es bringt die Leute zusammen, denn über das Wetter kann man immer reden. Wir stehen in unseren dicken Jacken beisammen, lachen über die unberechenbaren Launen des Himmels und tauschen Tipps aus, wie man sich am besten warm hält.


Und dann, diese Schulkinder, unsere kleinen Smartphone-Zombies, die durch die Straßen von Empuriabrava wandeln, ihre Augen fest auf die leuchtenden Bildschirme geheftet. Ich frage mich manchmal, ob sie überhaupt wahrnehmen, was um sie herum vorgeht.

Ich stelle mir vor, wie sie durch die Straßen laufen, so vertieft in ihre digitalen Welten, dass sie nicht einmal bemerken würden, wenn ein UFO direkt neben ihnen landen würde. "Habt ihr das gesehen?", würde einer fragen. "Was, das UFO?", würde ein anderer antworten. "Nein, das neue TikTok-Video von Carlos, es ist der Knüller!"

Ach ja, früher war alles anders, nicht wahr? Wir hatten damals diese wundervollen Morgenstunden auf dem Weg zur Schule, die gefüllt waren mit Gesprächen, Gelächter und dem Austausch der neuesten Geschichten und Tratsch. Wir gingen in Gruppen, teilten unsere Abenteuer vom Vortag und machten Pläne für den Nachmittag. Das war unsere soziale Vernetzung – live und in Farbe!


Heute hingegen, oh je! Die Schüler in Empuriabrava, sie gleichen kleinen Inseln, die in einem Meer aus Technologie treiben. Jeder für sich, mit dem Handy als ständigem Begleiter. Sie sprechen in ihre Geräte, tippen ununterbrochen, und ihr Lachen ist oft nur eine stille Reaktion auf irgendeinen Bildschirmwitz.

Man sieht sie, wie sie fast wie Automaten durch die Straßen laufen, die Köpfe gesenkt, die Ohren mit Kopfhörern verstopft. Kein Plausch über den Zaun, kein gemeinsames Lachen über einen schlechten Witz vom Vortag. Stattdessen kommunizieren sie über Emojis, Textnachrichten und Social Media – eine stille Konversation in einer lauten Welt.

Und das Schlimmste? Sie verpassen so viel! Die kleinen Details des Lebens, die Vögel, die am Himmel kreisen, der Duft der frisch gebackenen Croissants aus der Bäckerei an der Ecke, das freundliche Nicken eines Nachbarn. Diese kleinen Freuden, die das Leben lebenswert machen.


Ach, dann war da noch diese ärztliche Untersuchung für die Führerscheinerneuerung – ein Ritual, alle paar Jahre, das mehr Abenteuer als Routine ist, besonders für uns in der reiferen Lebensphase! Jedes Jahr scheint es, als hätten die Beamten, ob in Brüssel, Madrid oder sonst wo, nichts Besseres zu tun, als neue Hürden zu erfinden, um uns Rentnern das Leben ein wenig "interessanter" zu gestalten.

Stellt euch vor, da sitze ich also im Wartezimmer, umgeben von anderen hoffnungsvollen Seelen, die alle darauf warten, für tauglich befunden zu werden, um weiterhin das Steuer ihres geliebten Gefährts in Händen halten zu dürfen. Wir tauschen Blicke aus, die eine Mischung aus Nervosität und Trotz zeigen. "Wir werden diesen Test bestehen", flüstern unsere entschlossenen Augen.

Zuerst war das Foto. Danach die digitale Unterschrift. Dann das berühmte "Zweistraßen-Joystick-Abenteuer" Eine moderne Tortur, die wahrscheinlich von einem Spieleentwickler entworfen wurde, der dachte, es wäre lustig, Rentner in eine virtuelle Fahrsimulation zu stecken. Aber ich sage euch, liebe Leute, Opi Gaga lässt sich nicht so leicht ins Bockshorn jagen!

Stellt euch vor: Da sitze ich, ein lebenserfahrener Herr, vor einem Gerät, das aussieht, als wäre es aus der Zukunft direkt in die Gegenwart gebeamt worden. Zwei Joysticks in meinen Händen, als würde ich ein Raumschiff durch einen Asteroidengürtel steuern. Die Mission: Zwei Fahrzeuge gleichzeitig auf zwei verschiedenen Straßen navigieren, ohne den Weg zu verlassen. Klingt nach einer Aufgabe für einen Superhelden, oder? Es fühlt sich an wie ein Videospiel, nur dass der Preis weitere Jahre auf den Straßen ist.

Dann kommt der große Moment: der Sehtest. Da stehen wir, starren auf Buchstaben, die scheinbar immer kleiner werden, Jahr für Jahr. Ich frage mich, ob die Beamten Spaß daran finden, uns kleine Rätsel aufzugeben. "Können Sie die dritte Zeile lesen?", fragt der Arzt. "Natürlich", antworte ich, während ich heimlich hoffe, dass ein Raten gut genug ist.

Und dann die Fragen – oh, die Fragen! "Fühlen Sie sich fit zum Fahren?" Natürlich fühle ich mich fit! Ich könnte ein Rennen mit diesem Bürostuhl hier gewinnen, wenn es sein muss.


Nach all diesen Prüfungen, wenn ich endlich das begehrte Dokument in den Händen halte, fühle ich mich wie ein Olympiasieger. Es ist ein Triumph, nicht nur über die Tests, sondern auch über die bürokratischen Wirrungen, die uns Alte manchmal wie Schüler in einer endlosen Prüfung fühlen lassen.

So ist das Leben, meine Lieben. Alle paar Jahre gibt es neue Hürden, aber auch eine neue Gelegenheit zu beweisen, dass wir noch lange nicht zum alten Eisen gehören!


Der TÜV-Termin war ein weiteres Highlight. Ach, der TÜV-Termin, das nächste Kapitel in der Saga des Automobilbesitzes. Nachdem ich das Joystick-Abenteuer für die Führerscheinerneuerung gemeistert hatte, fühlte sich der TÜV fast an wie ein gemütlicher Spaziergang – fast.

Da bringe ich also mein treues Auto, das schon so viele Jahre auf dem Buckel hat wie einige der jungen Burschen, die dort arbeiten, zum TÜV. Das Gefühl ist immer ein bisschen wie Elternsprechtag in der Schule: Man hofft, dass alles gut geht, aber ein kleines bisschen Sorge bleibt.

Der Mechaniker, ein junger Kerl mit mehr Tattoos als Haare auf dem Kopf, nimmt meinen alten Gefährten unter die Lupe. Ich sehe zu, wie er um das Auto herumgeht, hier klopft, dort zieht und gelegentlich etwas murmelt, was aussieht wie ein Stoßgebet an den Heiligen Ferrari.

Dann kommt der Moment der Wahrheit: Die Bremsen werden geprüft, die Lichter, der Auspuff – alles wird inspiziert. Ich stehe daneben und fühle mich, als würde mein eigenes Herz getestet. "Bitte, altes Auto, halt durch", flüstere ich ihm zu.


Und siehe da – wir haben es geschafft! Der Mechaniker gibt mir das OK und eine Plakette, die bestätigt, dass mein Auto fit genug ist, um ein weiteres Jahr die Straßen unsicher zu machen. Ich bedanke mich bei ihm, fast so, als hätte er mir persönlich ein neues Leben geschenkt.


Zum Schluss die ruhigeren Tage. Nach all der Aufregung um Führerschein und TÜV habe ich mir ein paar entspannte Tage gegönnt. Diese nutzte ich, um das soziale Treiben in Empuriabrava zu beobachten. Die Cafés und die Promenade waren weniger belebt, aber die wenigen hartgesottenen Touristen, die sich herauswagten, boten ein herrliches Schauspiel. Eingepackt in Schichten von Kleidung, mit verwirrten Blicken, suchten sie nach Sehenswürdigkeiten und Gourmet Tempel, die im Sommerhalbjahr so offensichtlich sind.


So war der Januar 2024: Ein Monat voller Wetterkapriolen, technologischer Herausforderungen und kleinen Freuden des Lebens. In Empuriabrava wird es nie langweilig, besonders nicht im Januar, wenn jeder Tag seine eigene kleine Überraschung bereithält!




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